Spätburgunder, © DWI© DWI

Die Messlatte für Rotweinkunst

Blauer Spätburgunder

Der Name weist auf die Herkunft aus Burgund hin, wo er schon in spätrömischer Zeit kultiviert wurde. Der Name verweist auch auf die späte Reife sowie auf die kompakte Fichtenzapfenform der Traube (pinot: abgeleitet von pin [frz.] = Fichtenzapfen).

Karl der Große soll den Spätburgunder nach Ingelheim an der Rhein gebracht haben. Einen Aufschwung erfuhr der Spätburgunder vor 150 Jahren mit der Ausweitung der Sektproduktion, für die man reine Burgunderweinberge anpflanzte. In Rheinhessen liegt er mit einer Fläche von 1.505 ha auf Platz zwei bei den roten Sorten.
Dieser rote Klassiker verlangt viel Sorgfalt und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. Spätburgunder ist die Messlatte für alle, die bei richtig guten Rotweinen mitreden wollen. Spätburgunder ist ganz schön vertrackt. Jancis Robinson bezeichnet ihn als die unbändigste aller Rebsorten. Obwohl der Grammatik nach männlich, ist er doch in der Art feminin und bringt mit seinen Capricen Winzer und Weinfreunde gleichermaßen zur Verzweiflung.

Guter Spätburgunder entfernt sich rasch von allem, was sich mit einfacher Frucht beschreiben lässt. Sein außergewöhnliches Bukett lässt Vielerlei erahnen - von Veilchen bis Wild, von Gemüse bis zu Trüffeln.