Die evangelische Burgkirche, ehemals St. Wigbert, ist Teil einer der am besten erhaltenen Kirchenbefestigungen im süd- bzw. westdeutschen Raum. Sie hat eine mehrere Jahrhunderte währende Baugeschichte. Der romanische Kirchturm vom Beginn des 12. Jahrhunderts mit seinem spätgotischen Zinnenkranz und dem Erkertürmchen überragt den dreischiffigen Kirchenbau. Dessen unterschiedliche Dachhöhen zeigen auch nach außen die verschiedenen Bauabschnitte der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die wehrhafte Westfront mit dem großen Maßwerkfenster wurde 1450 vollendet.
Im Innern finden sich im Chor noch viele Elemente der Ausstattung aus vorreformatorischer Zeit. Ein farbenprächtiges Glasfenster zeigt die Anbetung der Könige, die Marienkrönung sowie Heilige. Es ist ein einzigartiges Zeugnis der Glasmalerei am Mittelrhein um 1400. Die spätgotischen Gewölbe sind mit prachtvollen Schlusssteinen und gemalten Pflanzenornamenten geschmückt. Viele Grabmäler berichten vom Wohlstand, Einfluss und Selbstbewusstsein der ehemaligen örtlichen Adelsfamilien. Aus dem 18. Jahrhundert stammt der Prospekt einer Stumm-Orgel mit reichem Schnitzwerk.