Nachdem man den sportlichen Anstieg über den Höhenweg gemeistert hat, erblickt man den Napoleonsturm auf der Anhöhe zwischen Ober-Hilbersheim und Sprendlingen. Er ist mit seinen Signalarmen einem historischen Telegrafenmast nachempfunden und erweckt somit die Aufmerksamkeit von Wanderern und Radfahrern von Weitem. In der Zeit Napoleons konnten hiermit die ersten Kurznachrichten – sozusagen die ersten SMS der Geschichte – über eine Distanz von ca. 12 Kilometern versendet werden.

Die Signalarme basieren auf dem "Chappeschen System", das von den Brüdern Chappe während der Französischen Revolution in Frankreich entwickelt wurde. Diese Telegrafenstrecke bestand aus einer Reihe von Signaltürmen, die in Sichtweite zueinander platziert waren. Durch die Verwendung von schwenkbaren Signalarmen konnten die Menschen Zeichen erzeugen, die mit Ferngläsern vom nächsten Turm aus erkannt werden konnten. Auf diese Weise konnten Nachrichten schneller übermittelt werden als mit berittenen Boten.

Claude Chappe (1763-1805) entwickelte für die Nachrichten eine unkomplizierte Methode, mit der alle Buchstaben des Alphabets und Sonderzeichen dargestellt werden können. So wurde auch die Übermittlung von verschlüsselten Nachrichten möglich.

Im Jahr 2014 fand eine feierliche Einweihung des Sprendlinger Napoleonsturms statt, der als beliebtes Ausflugsziel in der Rheinhessischen Toscana gilt. Der Tisch des Weines direkt neben dem Turm, lädt dazu ein, die wunderschöne Aussicht zu genießen und zu bei einer Vesper leckeren Rheinhessenwein zu verkosten. Einige Winzer machen auch Gebrauch von dem Standort für ihre Weinproben. In den Rheingau und dem Mainzer Becken bietet der frei zugängliche Turm beeindruckende 360°-Blicke über das rheinhessische Hügelland bis nach Bad Kreuznach, auf Donnersberg, Soonwald und Hunsrück.

Der Napoleonsturm erhielt aus Gründen der Sicherheit starre Signalarme. An der Spitze des Turms sind Richtungsmarkierungen zu finden, die die früheren Lagepunkte der benachbarten Türme „Hungriger Wolf“ bei Bad Kreuznach (Richtung Metz) und „Heidenhof“ bei Schwabenhein an der Selz (Richtung Mainz) zeigen. Von Mainz nach Metz gab es 22 Bahnhöfe, die sich über eine Strecke von etwa 225 Kilometern verteilten.

200 Jahre nach dem Ende der französischen Telegrafenlinie unterstützten die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen und die lokale Arbeitsgruppe Rheinhessen-Zellertal im Rahmen der LEADER-Förderung den Nachbau des optischen Telegrafenmastes „Napoleonsturm“.

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Kontaktinformationen:

Tourist-Info der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen

Gertrudenstraße 11

55576 Sprendlingen

Tel: (0049) 6701 201 777
E-Mail: touristinfo@vg-sg.de
Internet: https://www.sprendlingen-gensingen.de/erleben

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