Das Römische Theater in Mainz zählt zu den größten bekannten Bühnenbauten aus der Antike nördlich der Alpen. Es wurde vermutlich im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut und lag am Südhang des Kästrichs, unterhalb der heutigen Zitadelle.
Mit einer Bühnenbreite von etwa 42 Metern und einem Zuschauerraum von 116 Metern Durchmesser bot es Platz für rund 10.000 Personen – eine beeindruckende Dimension, die die Bedeutung von Mogontiacum, dem römischen Mainz, unterstreicht. Theater wie dieses waren im Römischen Reich zentrale Orte des öffentlichen Lebens und Ausdruck römischer Stadtkultur.
Spuren des Theaters gerieten nach der Antike weitgehend in Vergessenheit. Erste Hinweise auf das Bauwerk traten bereits im 19. Jahrhundert zutage, gesichert wurde seine Existenz aber erst im frühen 20. Jahrhundert. Die systematische Freilegung des Areals begann jedoch deutlich später. Heute ist das Römische Theater teilweise sichtbar und öffentlich zugänglich. Seit 2006 trägt der nahegelegene Bahnhof den Namen „Mainz – Römisches Theater“.
Das Theater wird durch Führungen, Informationsangebote und bürgerschaftliches Engagement weiter ins Stadtbild integriert – als eindrucksvolles Relikt aus der Zeit, als Mainz eine bedeutende Garnisons- und Verwaltungsstadt des Römischen Reiches war.