Das im Volksmund oft auch "Selztaldom" genannte Gotteshaus besitzt diesen Tiel nicht zu Unrecht. Günstig in freier Randlage postiert und damit Ortssilhouette und Landschaftsbild weithin prägend, stellt es ein herausragendes Zeugnis der Kirchenbaukunst des späten 19. Jahrhunderts dar.
1888 nach nur knapp zweijähriger Bauzeit in neoromanischen Stil errichtet, knüpft die Pfarrkirche ganz bewußt an die Geisteshaltung der damaligen Zeit an. Bezeichnend dafür verkündeten die Inschriften der ersten Glocken sakral-vaterländische Losungen der beiden letzten deutschen Kaiser.
Die äußeren Baumaterialien stammen weitgehend aus der Region. Kräftige Kalksteinquader wechseln meisterlich mit stark gemasserten Sandsteinelementen. Über die Vierung des kreuzförmigen Grundrisses erhebt sich ein in wohlproportioniertes Oktogon.
Die massive Eingangstür ziert ein Tympanonrelief mit dem auf dem Buch mit den 7 Siegeln liegenden Lamm Gottes.
Zu auffälligen edlen Innenausstatung zählen vor allem die farbkräftigen Bleiverglassungen der großenn Rosetten des Querschiffes und der Chorfenster, hochgespannte und eine sehr plastisch wirkende Holzkassettengestaltung der Decke im Längsschiff.