Die St. Wendelinuskapelle im Bereich des westlichen Ortsausgangs ist das älteste noch bestehende Gebäude Offsteins. Die Kapelle wurde um das Jahr 1535 außerhalb des Dorfes errichtet. Unbekannt ist, wer den Bau des Gebäudes veranlasst, ausgeführt und finanziert hat. Diese Kapelle wurde auch "Heiligenhäuschen" oder sprachlich kurz "Helljer-Heisje" genannt.
Die ursprünglich hölzerne Toranlage wurde gegen eine eiserne ausgetauscht. Diese hat zentral um die Schließvorrichtung eine Rosette, die im oberen Teil eine Sonennscheibe darstellt mit schräg nach außen laufenden eisernen Speichen, ähnlichen dem Strahlenkranz der Sonne. Durch diese neue Türanlage wirkt der Innenraum heller und freundlicher und lädt manch Vorbeikommenden zum Innehalten oder gar einem Gebet ein. Unterstützt wird dieses kleine Gebäude hierbei durch seine exponierte Lage und sein Umfeld mit Sträuchern und einigen mittleren Bäumen sowie einer Gartenbank.
Im Innenraum steht ein gemauerter Altartisch. Diesen Altar schmückt eine witterungsbeständige Barockstatue des Heiligen Johannes des Täuefers. Das Original des Heiligen aus dem 17. Jahrhundert wurde nach dessen Restaurierung um 1990 in den Innenraum der Pfarrkirche integriert.
Seit vielen Jahrzehnten wird die St. Wendelinuskapelle am Fronleichnamsfest gottedienstlich genutzt.
Der Heilige Wendelin war ein beliebter Schutzpatron des Viehes und des Feldes, er wurde als Bauernheiliger verehrt. Nach der Überlieferung war er ein iro-schottischer Königssohn, der um 554 bis etwa 617 lebte. Seine Gebeine ruhen in der saarländischen Stadt St. Wendel, in der dortigen Basilika. Die Stadt und Basilika tragen seinen Namen.
Auszüge aus der Festschrift zur 230.-Jahrfeier von Helmut Zorn 2012
Zusammengestellt von Erich Weber.