Deutsche Weinmajestäten im Ökoweinberg, © Torsten Zimmermann© Torsten Zimmermann

Der Verlust der Artenvielfalt gehört neben dem Klimawandel zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Eine artenreiche Flora und Fauna sind die Grundlage für lebendige Böden. Intakte humusreiche Böden wiederum sind die Basis für gesunde Lebensmittel und unverwechselbare Weine. Gerade in der Dauerkultur Weinbau ist es von großer Bedeutung, aktiv etwas zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt zu tun. Das Bewusstsein dafür wächst in den letzten Jahren insbesondere durch den Austausch mit den ökologisch wirtschaftenden Winzerinnen und Winzern, zunehmend aber auch durch Erkenntnisse aus der Forschung und Beratung. Konkrete Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität sind

  • Blüheinsaaten
  • Pflege des natürlichen Bewuchses
  • Bodenpflegemaßnahmen zur Stabilisierung des Ökosystems Weinberg
  • Strukturelemente in der Weinkulturlandschaft

Das Anlegen und Pflegen von Strukturelementen in der Weinkulturlandschaft ist dort möglich, wo entweder die Geologie die Voraussetzungen dafür schafft oder im Rahmen von Flurneuordnungen. Steinhaufen, Steinriegel und Trockensteinmauern bieten den heimischen Arten von Flora und Fauna Lebensraum und bewahren sie vor dem Aussterben.

Begrünung in den Weinbergen, © Eva Grünewald, www.gruenewald-schnell.de

Flora und Fauna unterstützen

In den hiesigen Weinbergen werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Vielfalt der Arten zu fördern. Die Einsaat von Blühmischungen und die Pflege der natürlichen Begrünung in den Weinbergen erfüllen dabei verschiedene Funktionen.

mehr erfahren
Samentaxi Schaf, © David Maupile

Böden natürlich pflegen

Die „Stickstoffsammler“ wie z.B. Luzerne ziehen nicht nur Insekten an, sondern sorgen dafür, Stickstoff aus der Luft zu binden, um ihn über den Boden den Reben zur Verfügung zu stellen. Das wiederum erspart den Einsatz von synthetischen Stickstoffdüngern, deren Herstellung mit hohen CO2-Emissionen verbunden ist. Darüber hinaus durchdringen sie den Boden mit ihren Wurzeln, lockern ihn und tragen zu einer besseren Vitalität der Böden bei.

Neuerdings sind auch vierbeinige Helfer in den Weinbergen zu beobachten. Schafe werden gezielt eingesetzt als „Samentaxi“ und als Pfleger des Unterstockbewuchses. Sie schonen die Böden und tragen zusätzlich noch zu einer natürlichen Düngung bei.

mehr erfahren
Weinlage Höllenbrand, © Torsten Silz

Kulturlandschaft gestalten

Die Weinkulturlandschaft bedarf immer wieder Neuordnungen, um kleine Parzellen ökonomisch sinnvoll bewirtschaften zu können. Im Rahmen dieser Neuordnungen wird darauf geachtet, dass insbesondere für Flächenversiegelungen Ausgleichsflächen als Biotope gestaltet werden. Wirtschaftlichkeit bringt an der Stelle oft „Restflächen“ zutage, die Raum bieten für Strukturelemente wie Steinhaufen oder Steinriegel, aus Steinen, die in den Weinbergen aufgesammelt wurden. Zu finden sind dort oft die vielerorts vorkommenden Kalkbruchsteine, die die rheinhessischen Weinbergsböden prägen, die Bewirtschaftung aber oft erschweren. Sie bieten zahlreichen Tieren Lebens- und Schutzraum.

Außerdem wird im Rahmen der Neuordnung auch darüber entschieden, in welcher Form die Weinberge angelegt werden, ob in Falllinie mit dem Hang oder quer zum Hang, was die Erhaltung und teilweise Neuanlage von Trockensteinmauern ermöglicht bzw. erforderlich macht. Beispielhaft wurde das in einem 100-Hektar großen Flurbereinigungsgebiet im Gundersheimer Höllenbrand realisiert, in dem nahezu 10 Kilometer Trockensteinmauern erhalten wurden, um dem Steinschmätzer verschiedenen Eidechsenarten Lebensraum zu schaffen.

mehr erfahren
auf Karte anzeigen

Kontaktinformationen:

Rheinhessenwein e.V.

Sonja Ostermayer

Otto-Lilienthal-Straße 4

55232 Alzey

Tel: 06731 89328 13
E-Mail: sonja.ostermayer@rheinhessenwein.de

Kontaktinformationen:

Rheinhessenwein e.V.

Otto-Lilienthal-Straße 4

55232 Alzey

Tel: 06731 89328 13
E-Mail: sonja.ostermayer@rheinhessenwein.de