Die Villa Rustica liegt idyllisch inmitten des Binger Waldes. Freigelegte Mauern und diverse Steinschüttungen sind auf dem offenen Gelände zu bewundern. Römische Nutzgärten, römische Spiele und Infotafeln geben Einblicke in den damaligen Alltag und in die archäologische Arbeit. Die lebendige Ausgrabungsstätte offenbart rund ums Jahr neue Aspekte für Entdeckerinnen und Entdecker jeglichen Alters.
Die Fundamente des etwa 3,5 Hektar großen Gutshofs sind mit der mehr als 850 m langen Hofmauer weitgehend vorhanden. Der mittelgroße römische Bauernhof bestand aus einem Herrenhaus und mindestens sieben steinernen Nebengebäuden und lag inmitten seiner landwirtschaftlichen Nutzflächen. Das Herrenhaus selbst wurde etwa 150 n. Chr. im regional typischen Stil der Porticusvilla mit Eckrisaliten erbaut und bis etwa 420 n. Chr. bewohnt. Die villa rustica genannten bäuerlichen Einzelhöfe verteilten sich zahlreich in der damaligen offenen Siedlungslandschaft. Dörfer waren selten. 70 Prozent der römischen Bevölkerung lebte auf solchen Höfen.