Heilig-Geist-Spital
Das Heilig-Geist-Spital ist das älteste Bürgerspital Deutschlands. Ein geschichtsträchtiges Gebäude, das zum Kulturerbe der Stadt Mainz gehört und seit 1863 gastronomisch genutzt wird.
1236 wurdedas Heilig-Geist-Spital von Erzbischof Siegfried III. von Eppstein am damaligen Rheinufer erbaut. Es wird im spätromanischen Stil, nach dem Vorbild Santo Spirito in Sassa in Rom, errichtet. An allen vier Seiten befinden sich große Portale, die den Zugang aus jeder Himmelsrichtung gewähren und die Räume mit Licht durchfluteten. Das an der Rheinseite gelegene und zugleich prächtigste dieser vier Portale wird 1862 in den Dom versetzt.
Die Spitäler des Mittelalters waren Mehrzweckeinrichtungen; hier lebten Pilgerer und Obdachlose, Fremde und Arme, Alte und auch Kranke, wobei letztere wohl eher eine Minderheit darstellten.
Unter der französischen Herrschaft wird das Heilig-Geist-Spital ab 1804 geschlossen und es dient in der Folgezeit unterschiedlichen Zwecken, u.a. wird es als Magazin und für Turnunterricht genutzt
1863 wird das Heilig zu ersten Mal gastronomisch genutzt - die Brey’sche Aktien-Brauerei eröffnet ein Restaurant.
Beim Fliegerangriff der britischen Luftwaffe auf Mainz am 27. Februar 1945 brennt die ganze Mainzer Innenstadt - auch das Heilig-Geist. Das hierbei weitgehend abgebrannte Dach wird nach Kriegsende wieder errichtet und das Heilig-Geist etabliert sich in den 50er Jahren als beliebtes Tanzlokal.
Im Rahmen einer Restaurierung wird 1975 das in den vorangegangenen Jahrhunderten vor allem rheinseitig beträchtlich zugebaute Spital wieder freigestellt. Das Bauwerk wird in seinen romanischen Urzustand zurückversetzt. Dabei werden auch spätgotische Elemente, wie z.B. die Maßwerkfenster entfernt.
Die letzte große Renovierung fand 1999 fand statt.
Heute beherbergt das Gebäude unter dem Namen Heiliggeist ein beliebtes Restaurant mit Bar und Außengastronomie, in dem auch Events und Tagungen stattfinden. Das Heilig-Geist steht unter Denkmalschutz und zählt zum Kulturerbe der Stadt Mainz.
