Die Blüten bieten Nahrung, Schutz und Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel. Und hier kommt eine interessante Beziehung ins Spiel – nämlich die zwischen den Schädlingen und Nützlingen eines Ökosystems, die der BUND in seinem Projekt „Blühendes Rheinhessen“ untersucht hat. Während Wespen die Brut von Schadinsekten unmittelbar zerstören können, werden indirekte Effekte auch bei (Wild)Bienen vermutet: Das Vorkommen des Traubenwicklers wird durch die Präsenz einer vielfältigen Insektengemeinschaft stark zurückgedrängt. Man nimmt an, dass auch Bienen aufgrund der den Wespen vergleichbaren Flügelfrequenz die Entwicklung der Traubenwickler-Larve hemmt (Niggli und Nürnberger, 2009). Die Flügelfrequenz der Wespe erzeugt Stress bei den Larven. Wer hätte das gedacht?
Immer häufiger werden auch Randstreifen und Brachflächen mit Blühmischungen eingesät. Passiert das in einem räumlichen Zusammenhang, gelingt es in der Kulturfläche eigene Ökosysteme für Insekten und Vögel zu schaffen und richtige Farbtupfer in die Landschaft zu setzen.
Jüngste Empfehlungen gehen sogar soweit, vorzugsweise nur gebietseigenes Saatgut auszubringen. Hintergrund dieser Regelung ist es, die genetische Vielfalt der regionalen Flora und Fauna zu erhalten und zu gewährleisten, dass sogenannte „Spezialisten“ unter den Insekten geeignete Nahrungspflanzen vorfinden. Dies hat für Wildbienen besondere Relevanz. (BUND: „Blühendes Rheinhessen“)