Frühburgunder Trauben
Frühburgunder Titelbild, © DWI© DWI

Reife im Sprint-Tempo

Frühburgunder

Früh ist er definitiv, der Frühburgunder - und gibt damit zumeist den Startschuss für die Weinlese. Die Ernte dieser Rotweinsorte beginnt etwa zwei Wochen früher als beim Spätburgunder.

Der Frühburgunder stammt aus der Pinot-Familie und ist eine natürliche Mutation des Spätburgunders. In den 1960er Jahren drohte der Frühburgunder von der Landkarte zu verschwinden. Die Sorte war launisch, brachte nur sehr geringe Erträge. Die Wissenschaftler an der Forschungs-anstalt in Geisenheim setzten jedoch alles daran, den leisen Abschied dieser Rebsorte zu verhindern. Die Professoren erkannten das Potential der Rebe und begannen Mitte der 1970er Jahre mit der systematischen Erhaltungs-züchtung. Die Frühburgunderfläche in Rheinhessen beträgt 74 Hektar.
Die Beeren der auch „Pinot Madeleine“ genannten Rebsorte sind deutlich kleiner als die seines „späten“ Bruders. Im Zusammenspiel mit dem recht niedrigen Ertrag, bringt der Frühburgunder intensive, würzige und gehaltvolle Weine hervor.
Frühburgunder-Weine haben eine dunkle, rubinrote Farbe. Typische Aromen dieser Rebsorte sind Kirsche, Brombeere, schwarze Johannisbeere, Himbeere und oft auch rauchige Noten. Der Frühburgunder wird häufig im Holzfass oder im Barrique ausgebaut. Das gibt den Weinen zusätzliches  Rückgrat und schafft eine reizvolle Balance mit den fruchtintensiven Aromen.
Als kräftiger Wein begleitet er besonders gut Speisen wie Wildbraten, Kurzgebratenes oder saftige Lammkeulen. Natürlich harmoniert er auch mit Käse sehr gut  - besonders dann, wenn diese auf  Schärfe und Würze gepolt sind.