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Rheinhessen ist eine Region, die auf eine über 2000-jährige lebhafte und abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken kann. In dieser Zeit haben sich in der Region am Rhein nicht nur Menschen unterschiedlicher Herkunft, aus unterschiedlichen Epochen der Menschheitsgeschichte niedergelassen, sie haben auch monumentale Bauwerke errichtet, als Ausdruck ihres Glaubens und ihrer Tradition.
Viele dieser beeindruckenden Sakralbauten, können auch heute noch in der Region zwischen Rhein und Weinreben besucht und ihre herausragende Entstehensgeschichte bestaunt werden.
Von kleinen Dorfkirchen bis zu typisch rheinhessischen Heidenturmkirchen hin zu den Kaiserdomen in Worms und Mainz - auf unserer Rheinhessen-Übersichtskarte könnt ihr euch einen Überblick über die vielfältigen rheinhessischen Sakralbauten verschaffen!
Der Grundstein für den Mainzer Dom St. Martin wurde etwa im Jahr 975 unter Erzbischof Willigis (975-1011) gelegt. Erbaut nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom sollte die Kathedrale durch ihre gewaltigen Ausmaße unmissverständlich den Anspruch der Stadt als "Zweites Rom" demonstrieren. Der Dom St. Peter in Worms gilt als der kleinste und schlankste der drei romanischen Kaiserdome am Rhein. In seiner heutigen Form wurde er in den Jahren von 1130 bis 1181 erbaut, wobei seine Ursprünge noch weiter zurück in die frühchristliche Epoche spätrömischer Zeit zurückreicht.
Mitten im Herzen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt gelegen, findet ihr den imposanten Mainzer Dom St. Martin. Hoch thronen seine Türme über dem Mainzer Marktplatz und stellen somit nicht nur einen beliebten Treff- und Orientierungspunkt bei einem Bummel durch die Stadt dar, sondern tragen auch seit Jahhunderten ein Stückchen zur Identifizierung der Mainzer mit ihrer Stadt bei. Bei einem Besuch in der Stadt könnt ihr euch selbst von der atemberaubenden Größe des Doms überzeugen.
Bei einem Besuch in Worms darf ein Abstecher zum Dom St.Peter natürlich nicht fehlen. Am höchsten Punkt der Innenstadt wurde das beeindruckende Bauwerk im 11. Jahrhundert errichtet und weist mit seinen Türmen Besuchern und Einheimischen den Weg. Heute wie damals ist der Dom ein zentraler Ort der Stadt Worms, an dem gelebt, gehandelt, Recht gesprochen und Glaube sichtbar wird. Außerdem bietet er alljährlich die Kulisse für die spektakulären Nibelungen-Festspiele.
Neben den berühmten Kaiserdomen lassen sich in Worms und Mainz eine Vielzahl weiterer beeindruckender Sakralbauten finden, die immer eine Reise wert sind.
Die Oppenheimer Katharinenkirche sollte bei eurem Besuch in Rheinhessen auf keinen Fall fehlen. Das architektonische Meisterwerk besticht nicht nur durch seine Außenfassade mit der "Oppenheimer Rose", sondern auch durch seine herausragende Lage in der rheinhessischen Weinbergslandschaft, die bei einem Aufstieg auf den Kirchturm bestaunt werden kann.
Die Katharinenkirche in Oppenheim gilt als eine der bedeutendsten gotischen Kirchen zwischen Straßburg und Köln. Aufbauend auf einem Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert blickt die Katharinenkirche auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach Plünderungen während des reformatorischen Bildersturms im 16. Jahrhundert und Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekriegs im 17. Jahrhundert, konnte die bedeutende Kirche erst im 19. Jahrhundert wieder umfassend renoviert werden. Seither präsentiert sich die Katharinenkirche in ihrem heutigen Erscheinungsbild.
Vier Kirchtürme in Rheinhessen geben den Historikern Rätsel auf! Die Rede ist von den Heidenturmkirchen, deren Entstehungsgrund und -geschichte bis heute nicht vollständig geklärt werden konnte. Fest steht, die Türme müssen um die Zeit des Ersten Kreuzzugs (1096-1099) in der Region errichtet worden sein. Doch was genau die Baumeister dazu veranlasste, den Bauwerken ihre, für die Region untypischen, Giebel zu verleihen, bleibt bis heute ungeklärt.
Heidenturmkirchen sind eine echte Seltenheit in Deutschland, ein Glück, dass gleich vier davon in Rheinhessen stehen. Charakteristisch für die Kirchen sind, wie der Name schon sagt, deren Türme, die etwas Orientalisches an sich haben. Von außen betrachtet sind die Kirchen definitiv ein Hingucker, jedoch lohnt sich auch ein Besuch ins Innere. Die aufwendigen Verzierungen und Dekorationen sind genauso ein Highlight wie die seltenen Türme. Zudem befinden sich die Kirchen alle in unmittelbarer Umgebung zueinander, sodass man alle an einem Tagesausflug besichtigen kann.
