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Kultureller Streifzug durch die Städte in der kalten Jahreszeit

Johann Wolfgang von Goethe sagte einst sehr treffend: “Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.” Auch für mich ist Kultur seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.

In unserer Region gibt es einige Ausstellungsorte und auch historische Sehenswürdigkeiten, die mein Herz höher schlagen lassen: Begleitet mich auf meinem kulturellen Streifzug durch die Städte Alzey, Bad Kreuznach, Bingen, Ingelheim, Mainz und Worms.

Mit dem Nachtwächter durch Alzey

Ich entführe euch zuallererst in Rheinhessens heimliche Hauptstadt, nach Alzey, in der ich immer wieder gerne zu Gast bin. Dort schlendere ich mit Vorliebe über den belebten Rossmarkt und sehe mir die historische Stadtmauer sowie den Taubenturm an. Darüber hinaus empfehle ich euch, an einer Kostümführung teilzunehmen: Sie macht Geschichte auf unterhaltsame Art und Weise lebendig. Auf einer spannenden Nachtwächterführung zum Beispiel könnt ihr in längst vergangene Zeiten abtauchen. Ich habe bereits an einer solchen teilgenommen und war begeistert, dass ich so viel Wissenswertes und Neues über die Volkerstadt erfahren konnte.

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Kindheitserinnerungen in Bad Kreuznach

Weiter geht es in eine Stadt, die besonders für ihre gesundheitsfördernden Salinen bekannt ist. Doch hier befindet sich seit April 2005 auch ein interessantes Ausstellungshaus: Im Museum für PuppentheaterKultur (PuK) in Bad Kreuznach konnte ich meinen Kindheitstraum verwirklichen: ordentlich die Puppen tanzen lassen. Ich wollte nämlich schon immer mal gerne Marionettenspielerin sein. Hier hatte ich endlich die Gelegenheit dazu. Überhaupt gibt es im Museum zahlreiche Möglichkeiten, um selbst aktiv zu werden: Rund 25 Stationen, gekennzeichnet mit einer roten Zipfelmütze, laden Jung und Alt dazu ein.

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An diesem besonderen Ort treffe ich viele Helden meiner Kindheit wieder: Auch die Exponate aus anderen Ländern beeindrucken mich sehr. Ein besonderes Schmankerl gibt es außerdem: Im Theatersaal finden regelmäßig interessante Vorführungen statt. Das PuK ist ein äußerst fantasievolles Museum mit viel Liebe zum Detail. Mein Herz hat es jedenfalls längst im Sturm erobert.

Hl. Hildegard und Rheinromantik in Bingen

Jetzt besuchen wir eine Stadt, die nicht nur den Mäuseturm, die Burg Klopp sowie eine großartige Visionärin zu bieten hat: Die Rede ist natürlich von Bingen. Ich empfehle euch hier das Museum am Strom am Binger Kulturufer. Im ehemaligen Elektrizitätswerk von 1898 erfahrt ihr Wissenswertes über die Geschichte der Stadt, beginnend mit der Römerzeit. Das Haus befasst sich darüber hinaus mit der Rheinromantik, die auch heute noch eine große Faszination auf viele Menschen ausübt – mich eingeschlossen. Wer sich auf die Spuren der Hildegard von Bingen begeben möchte, wird ebenfalls nicht enttäuscht – ihr ist selbstverständlich ein großer Ausstellungsbereich gewidmet. Später lohnt sich ein Spaziergang entlang des Binger Kulturufers. Faszinierende Kunstwerke wie die Poseidon Skulptur, Sehenswertes wie der alte Kran sowie der unvergleichliche Blick auf Rhein und Nahe machen den Ausflug zu einem beeindruckenden Erlebnis.

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Auf Kaisers Spuren in Ingelheim

Eine Fahrt ins schöne Ingelheim darf auf unserer Reise keinesfalls fehlen. Die charmante Rotweinstadt hat auch kulturell gesehen einiges in petto: Das Museum bei der Kaiserpfalz befasst sich mit der Stadtgeschichte des Ortes: Erfahrt mehr über Vor-und Frühgeschichte, die Römerzeit, das frühe Mittelalter und Sebastian Münster, den wohl bekanntesten Sohn Ingelheims. Anschließend empfehle ich euch noch einen Besuch der Kaiserpfalz, die Ende des 8. Jahrhunderts im Auftrag Karls des Großen errichtet wurde. Dieser besondere Ort macht Geschichte erlebbar.

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200.000 Jahre Kulturgeschichte in Mainz

Wenn früher ein Stadtbummel nach Mainz anstand, dann wollte ich eines nicht verpassen: das goldene Pferd auf dem Gebäude des Mainzer Landesmuseums besuchen. Auch heute noch bin ich davon fasziniert. Doch das Innere kann sich natürlich ebenfalls sehen lassen: 1803 gegründet und somit eines der ältesten Museen in Deutschland, zeigt es seinen Besuchern eine große Bandbreite an Ausstellungsstücken: Besichtigen könnt ihr zahlreiche Gemälde, archäologische Funde, Skulpturen und vieles mehr. Ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt, wie vielfältig das Museumsangebot doch ist. Diesen Ausstellungsort solltet ihr euch also keinesfalls entgehen lassen.

Landesmuseum MainzLandesmuseum Mainz

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Der Weg führt uns nun nach Worms. Bekannt ist die geschichtsträchtige Stadt vor allem durch Martin Luther, die Nibelungensage sowie für ihren romanischen Dom St. Peter.

Jüdische Geschichte in Worms

Worms gehört darüber hinaus  – neben Mainz und Speyer  – zu den sogenannten SchUM-Stätten. Alle drei SchUM-Stätten sind seit Juli 2021 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Um mehr über die jüdische Geschichte in Worms zu erfahren, lohnt sich zunächst der Besuch des jüdischen Friedhofs “Heiliger Sand” mit circa 2000 Gräbern. Auf dem ältesten jüdischen Friedhof in Europa wurden viele angesehene Rabbiner und jüdische Gelehrte beigesetzt. Wir gehen weiter in die Hintere Judengasse. Dort vermittelt das Jüdische Museum Worms die bewegte Geschichte des Judentums. Das Museum im Raschi-Haus präsentiert seinen Besuchern zahlreiche Ausstellungsstücke vom Mittelalter bis zur Neuzeit, die Alltag und Religion der jüdischen Bevölkerung sehr anschaulich verdeutlichen.

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Jüdischer Friedhof „Heiliger Sand“ in WormsJüdischer Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms

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Ich hoffe, mein kultureller Streifzug durch die Städte hat euch gefallen. Rheinhessen und Bad Kreuznach bieten euch auch in der kalten Jahreszeit ein vielfältiges Programm, das keine Wünsche offenlässt. Hier wird es garantiert nie langweilig.

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Über Kristin Berschet

Als waschechtes Rheinhessen-Mädchen liebe ich meine Region über alles. Ich mag die freundlichen Menschen, die abwechslungsreiche Natur und den guten Wein. Seit 2014 berichte ich auf meinem Blog Rheinhessenliebe vom schönsten Teil Deutschlands. Bild: Stephan Dinges

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