Bereits 1394 wurde ein Gemeindebackhaus in Wackernheim erwähnt. Das letzte wurde um 1840 errichtet, nachdem sich der alte Backofen und das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand befunden hatten. Nach alter Tradition wurde das Haus mitsamt Backofen und Gärtchen an einen Bäcker zu einem jährlichen Zins verpachtet. Für die Unterhaltung des Backhauses war der Bäcker zuständig. Der Steinbackofen war an der Nordseite des Hauses angebaut. Im Osten befand sich der dazugehörige Backhausgarten. Der Bäcker stellte aus dem Mehl, das ihm die Wackernheimer brachten, die gewünschte Anzahl an Brotlaiben her. Außerdem backte er bereits vorbereitete Kuchen. Den Preis für die Backwaren legte die Gemeinde fest. Der letzte Gemeindebäcker Heinrich Bröde übte sein Handwerk bis Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts aus.

Übrigens: Bei dem Neubau 1840 gab es die Option, den Backofen zusätzlich mit einer Obstdarre auszustatten, um das für die Ernährung im Winter wichtige Dörrobst herzustellen. Es ist nicht überliefert, ob diese Möglichkeit verwirklicht wurde.

Historisches Schild Backhaus Wackernheim © Emmerling