Katholische Kirche Schmerzen Mariens, © Rainer Oppenheimer/Stadt Ingelheim© Rainer Oppenheimer/Stadt Ingelheim

Nachdem das bis dahin einzige Gotteshaus St. Martin bei der Kirchenteilung den Reformierten zugesprochen worden war, mussten die Katholiken zunächst in eine Kapelle zu Ehren aller Heiligen in der Bornstraße 14 ausweichen. Dort hatte sich schon seit 1610 der katholische Friedhof befunden.

Die katholische Kirche Schmerzen Mariens wurde 1733 erbaut. Ihren Bau ermöglichte eine Schenkung der Mainzer Patrizierfamilie Gedult von Jungenfeld, die das Grundstück zur Verfügung stellte. Die Innenausstattung besteht zum Teil aus dem Mobiliar anderer christlicher Sakralbauten. So verfügt die Kirche über einen viersäuligen Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert. Dagegen wurden Holzfiguren und ein Kruzifix in bäuerlichem Barock wohl eigens für den Neubau geschaffen.

Nördlich des Kirchengebäudes schließt der Friedhof an, der von 1750 bis 1880 von den Katholiken genutzt wurde. Im Nachbarhaus (Neustraße 5) wohnte und unterrichtete bis 1833 der katholische Schullehrer.

Übrigens: Bis vor dem Zweiten Weltkrieg war die Kirche Endstation einer Prozession aus den umliegenden Dörfern. An Schmerzensfreitag (Freitag vor Palmsonntag) pilgerten Gläubige nach Wackernheim, um der Reliquie, einem Kreuzpartikel, zu huldigen.

Katholische Kirche Schmerzen Mariens © Rainer Oppenheimer/Stadt Ingelheim