Nicole Buscher mit Schafe, © David Maupilé© David Maupilé

In den zurückliegenden Jahren wurde intensiv über die Maßnahmen im Weinanbau, der Oenologie und des Weinmarketing diskutiert, die nachhaltiges Wirtschaften ausmachen.

Dabei hat die Hochschule Bingen in zahlreichen Projekten Basisarbeit geleistet, was die Messbarkeit und Kommunikation von nachhaltigem Wirtschaften im Weinbau ausmacht (Internetseite der Hochschule Bingen).

Für den Deutschen Nachhaltigkeitskodex hat die Hochschule Bingen den Branchenleitfaden für Weinbaubetriebe erarbeitet, der den Unternehmen der Weinwirtschaft die Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen nach standardisierten Indikatoren ermöglicht.

Mittlerweile haben sich folgende Wettbewerbe/Zertifizierungssysteme etabliert, die von den Winzerinnen und Winzern genutzt werden.

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FairChoice

FairChoice ist das erste Zertifizierungssystem für Unternehmen der Weinwirtschaft, das an der Hochschule Heilbronn entwickelt wurde. Der umfangreiche Kriterienkatalog, der alle Unternehmensbereiche vom Weinanbau, über die Oenologie, das Marketing bis hin zur Unternehmensorganisation beleuchtet, basiert auf den Kriterien des Global Report Index (GRI), einem international anerkannten Nachhaltigkeitsberichtssystem. Die Kriterien des ökologischen Weinbaus werden für den Weinbau anerkannt. FairChoice zeichnet sich durch eine fachkundige Beratung aus und beinhaltet zusätzlich einen CO2-Fußabdruck für den Lebenszyklus Wein im jeweiligen Betrieb. Die Grundsätze der Zertifizierung sind in der FairChoice-Charta zusammengefasst

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Fair n Green Logo

FAIR'N GREEN

FAIR'N GREEN ist ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem, bei dem in allen Unternehmensbereichen eines Weinguts vom Anbau, über die Oenologie und das Marketing bis zur Unternehmensorganisation und Unternehmensführung ökologische, soziale und ökonomische Kriterien angelegt werden, die die nachhaltige Entwicklung eines Weinguts und seiner Region ausmachen. Für die Ökobilanzierung arbeitet der Zertifizierer mit unabhängigen NGOs zusammen und ist sehr gut mit den Forschungs- und Bildungseinrichtungen der Branche vernetzt. Die zertifizierten Weingüter sind damit immer auf dem neuesten Stand, was die Forschung und Entwicklung in den Themen der Nachhaltigkeit angeht und profitieren sowohl von der betriebsspezifischen Bewertung, aber auch von möglichen Benchmarks in der Branche.

Um den Austausch der zertifizierten Betriebe untereinander und das Lernen von den Besten zu fördern, sind die Betriebe gleichzeitig als Verein, dem Fair and Green e. V., organisiert."

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GWC Best of Wine Tourism Award

Best-of-Wine-Tourism-Award der Great-Wine-Capitals

Mit dem Best-of-Wine-Tourism-Award Nachhaltigkeit des internationalen Weintourismus-Netzwerks Great-Wine-Capitals werden alljährlich Unternehmen der Weinwirtschaft ausgezeichnet, die sich durch nachhaltiges Wirtschaften besonders hervorheben. 2022 wurde das Weingut Braunewell (Essenheim) mit dem Best-of-Tourism-Award Nachhaltigkeit national ausgezeichnet. Vom Rebstock bis zur Briefmarke hat sich das Weingut den Kriterien der Nachhaltigkeit des Zertifizierers Fair’n Green verpflichtet und bietet den Gästen der Region im Weinberg, im Keller und in der Vinothek einen Einblick in seine Winzerwerkstatt.

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Winzer Gysler bei der Begutachtung des Bodens

Pioniere im Ökologischen Weinbau

Die Bio- und Ökoweingüter zählen ebenso zu den Pionieren der Nachhaltigkeit, denn mit dem Regelwerk des Bundesverbands Ökologischer Weinbau wurde bereits Mitte der 1980er Jahre der Fokus auf den Weinanbau, die Bodenpflege, die Bodenvitalität und die Förderung der Biodiversität gelegt. FairChoice erkennt damit die ökologische Nachhaltigkeit an.

Die anderen Bioverbände orientierten sich an diesen Richtlinien. Mittlerweile haben alle Verbände ihre Kriterien auch um soziale Kriterien erweitert.

Daher werden die Anbaukriterien für Bio-/Ökobetriebe von einigen Zertifizieren anerkannt und teilweise übernommen.

Auf mehr als 11 Prozent der rheinhessischen Rebfläche werden Bioweine erzeugt. Ungefähr 200 Weingüter sind Mitglied in einem der vier Bioverbände:

 

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