20.07.2023 Ergebnisse für Rheinhessen wurden vorgestellt

Potenzialanalyse „Touristische Infrastrukturen in Rheinhessen“:

Aus Mitteln des Corona-Sondervermögens hat das Land Reinland-Pfalz für alle Reiseregionen eine Potentialanalyse zu den touristischen Infrastrukturen gefördert. Ziel der Analyse war es, das Angebotsportfolio der öffentliche Tourismusinfrastruktur zu bewerten und Investitionsschwerpunkte und Potenziale zur Optimierung im Sinne der Tourismusstrategie Rheinland-Pfalz 2025 zu ermitteln. In Rheinhessen wurden fünf Projekte identifiziert, die hohe Erfolgsaussichten haben und kurz- bis mittelfristig realisierbar sind.

Ausgangspunkt: Landesstrategie Rheinland-Pfalz 2025

Die vorliegende Potenzialanalyse für Rheinhessen soll einen Beitrag zur Umsetzung des fünften Strategischen Weges der touristischen Landesstrategieleisten: Finanzielle Ressourcen auf Impulsinvestitionen fokussieren. Damit sind gezielte Investitionen gemeint, die bedeutsam für die regionale Wertschöpfung und private Folgeinvestitionen sind. Ausgangspunkt der Studie und Anlass der Förderung ist die große Bedeutung der touristischen Infrastruktur für die Wirtschaftlichkeit des Tourismus.

Erwin Malkmus, Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinhessen-Touristik GmbH, findet das nur konsequent: „Die Gestaltung der öffentlichen touristischen Infrastruktur ist das wichtigste Steuerungsinstrument für Kommunen und Landkreise, die Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft und private Investitionen zu verbessern. Öffentliche Investitionen in die Tourismusinfrastruktur sind mittel- bis langfristige Wirtschaftsförderung. Mit ihrer Hilfe können wir die Qualität unseres Angebots erhöhen, Gäste begeistern und hierdurch mehr Wertschöpfung erzielen.“

Die Studie wurde durch die Beratungsunternehmen Vota Freizeit und Tourismus und fwi GmbH aus Hamburg im Zeitraum Oktober 2022 bis Juni 2023 durchgeführt.

Aufgabenstellung

In einem partizipativen Prozess wurde nach einer Bestandsaufnahme und Bewertung der vorhandenen touristischen Infrastrukturangebote eine regionale Prioritätenliste nach räumlichen Schwerpunkten und Wirtschaftlichkeit der Investition erstellt. Insgesamt, so die Aufgabenstellung des Landes, sollten maximal fünf Projekte pro Region ausgewählt werden. Hiervon bis zu zwei Projekte mit einem geschätzten Investitionsvolumen bis 150.000€, bis zu drei Projekte mit einem geschätzten Investitionsvolumen bis maximal 2 Mio. €. Zusätzlich sollte in jeder Region ein neues Infrastrukturprojekt mit besonderer Impulsfunktion identifiziert werden, mit einem Invest bis max. 5 Mio. €.

Ergebnisse für Rheinhessen

In Rheinhessen dominiert laut Gutachten die Infrastruktur zu den Themen Geschichte und Kultur. Der Sektor der privaten Freizeiteinrichtungen im Indoor-Sport-/Spiel-Sektor als auch das Outdoor-Freizeitangebot sind schwach ausgeprägt. Neben der sehr guten professionellen Entwicklung und Ausstattung des Wandersektors und der umfänglich geplanten Inwertsetzung der radtouristischen Infrastruktur fehlt es in Rheinhessen insbesondere an der Angebotsbreite. Es mangelt an Angeboten für die nachfragestarken Trendthemen Pump-Tracks, Skateanlagen, Erlebnisbäder und Kletterparks etc. Bemängelt wird für Rheinhessen darüber hinaus ein Defizit an Edutainment und Infotainment sowie an der Erlebnisinszenierung bestehender touristischer Angebote.

Der Auswahl der Projekte wurden die genannten Defizite der Region, dazu relevante strategische Grundlagen wie Leitthemen und Zielgruppen und schließlich die Planungsreife der Projektvorhaben zugrunde gelegt. Nach diesem Bewertungsprozess wurde den nachfolgenden Projekten große Erfolgs-aussichten und positive Auswirkungen hinsichtlich der Wertschöpfung bescheinigt:

1. Besucherzentrum Welterbestätte Worms, Investition ca. 1,5 Mio.€.

2. Inwertsetzung des Oppenheimer Untergrundes, Investition ca. 75.000€.

3. Verlängerung RheinTerrassenWeg, Investition über 150.000€.

4. Digitale Erlebbarkeit Museum Ingelheim, Investition rd. 190.000€

5. Digitale Erlebbarkeit Mainz mittels VR und AR Mainz, Investition ca. 60.000€

Um die angebotsseitigen Defizite in der Region aufzuwerten, empfehlen die Gutachter als zentrale Impulsinvestition mit einer Investition von bis zu maximal 5 Mio.€ eine kombinierte Attraktion, die tendenziell im “Landesinneren“ entstehen soll. Bausteine der Projektidee „OpenAirArena Alzey“ sind ein Kletterwald, ein Aussichtsturm in Fassform, dazu außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten (Tiny-House-Siedlung, Fasshäuser, Baumhäuser, Bubble Tents) und Wellnessangebote wie Saunen in Fassform, ein Barfußpfad und auch Kneippbecken.  

Neben diesen strategiekonformen Vorhaben mit großen Erfolgsaussichten zeigt das Gutachten für die Region weitere potentielle öffentliche Infrastrukturvorhaben auf, wie einheitliche Rheinhessen Service- und Infopoints, die weitere Inszenierung der touristischen Rad- und Wanderwege mit ergänzender Erlebnis – und Serviceinfrastruktur, die digitale Inszenierung des Deutschen Weinbaumuseum in Oppenheim oder die Inszenierung des Römischen Bühnentheaters in Mainz.

Christian Halbig, Geschäftsführer der Rheinhessen-Touristik GmbH zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der Studie: „Mit der guten Analyse der bestehenden öffentlichen touristischen Infrastruktur hat die Region jetzt einen Handlungsrahmen, um in den nächsten 5 bis 10 Jahren für eine bessere Angebots-Diversifizierung zu sorgen. Die ausgewählten Projektvorhaben werden bei einer Realisierung durch die jeweiligen Projektträger touristische Angebote und Themen in Rheinhessen noch besser inszenieren und in Wert setzen.

Die Förderung

Mit dem „Förderprogramm Öffentliche Tourismusinfrastruktur“ des Landes Rheinland-Pfalz können die Projektvorhaben der Studie oder auch andere Projektideen aus dem Bereich der öffentlichen Tourismusinfrastruktur in Rheinhessen und den anderen Regionen des Landes unterstützt werden, sofern sie einen starken und nachhaltigen Impuls für die Entwicklung des Tourismus erwarten lassen und von besonderer regionaler Bedeutung sind.

Die Potentialanalyse und weitere Informationen gibt es zum Nachlesen und zum Download auf der Website.