Preisverleihung Nachhaltigkeit Gruppenfoto 2024, © Torsten Silz© Torsten Silz

Preis für Nachhaltigkeit 2024 geht an ressourcenschonende Verpackung und Bodenverbesserungskonzept Klimawinzer

Beim zwölften Wettbewerb um den Preis für Nachhaltigkeit zeichnete die Jury in der Kategorie Weinbau das Konzept Klimawinzer zur Stärkung der Klimaresilienz von Weinbergsböden und in der offenen Kategorie ein ressourcenschonendes Verpackungskonzept aus. Die Auszeichnung der zwei Sieger wird am 24. Januar 2024 im Rahmen der Geräte- und Maschinenausstellung der AgrarWinterTage in Mainz-Hechtsheim stattfinden.

Der vor zwölf Jahren gestartete Wettbewerb um den Preis für Nachhaltigkeit hat sich als Indikator für nachhaltige Entwicklungen im Zulieferer- und Dienstleistungsbereich der Weinbranche etabliert und zeichnet Produkte und Entwicklungen aus, die das nachhaltige Wirtschaften der Winzerinnen und Winzer vorantreiben. Die 10-köpfige Jury prüfte alle Bewerbungen auf deren Auswirkungen auf alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit. Auch wenn es sich um Neuentwicklungen handelt, muss als Voraussetzung für eine Auszeichnung immer auch eine Praxiserfahrung gegeben sein.

Klimaresilienz von Weinbergsböden, © Robert Dieth

Kategorie Weinbau:

Klimawinzer – ein Konzept zur Stärkung der Klimaresilienz von Weinbergsböden der Klimafarmer GmbH, Nierstein

Mit dem Konzept Klimawinzer wurden zwei Produkte eingereicht, die aus der Karbonisierung von Rebholz entstanden sind und zusammen mit organischer Masse – beispielsweise Trester oder Kompost – oder als fertiges Kohle-Nährstoff-Substrat in Weinbergsböden eingearbeitet werden. Mit der Verkohlung wird das von den Pflanzen assimilierte CO2 zu stabilem Kohlenstoff gebunden und bis zu 1000 Jahren in den Weinbergsböden fixiert. Dort kann die hohe Adsorptionskraft der Kohle für Nährstoffe, Mikroorganismen und Mykorrhizen genutzt werden, die für die Humusbildung benötigt wird. Aber auch die Wasserhaltefähigkeit der Kohle kann genutzt werden und dichte Bodenstrukturen können mit der Zeit aufgelockert werden. Winzer werden mit dem Einsatz von Pflanzenkohle – auch als Terra Preta bekannt - somit zu Klimawinzern, da sie einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten. Mit der Karbonisierung in dezentralen Karbonisierungsanlagen wird der Stoffkreislauf des Rebholzes geschlossen, die Abwärme wird zur Trocknung des Rebholzes genutzt. Schließlich dient die angereicherte Pflanzenkohle dazu, Weinbergsböden gegen die Unwägbarkeiten des Klimawandels resilienter zu machen.

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Preisträger Klimafarmer GmbH

Verpackungssystem FIRST CLASS ECO, © FIRST CLASS ECO @Binz GmbH

Offene Kategorie: First-Glass® Eco

First-Glass® Eco, Flaschenversandsystem der Firma Binz GmbH & Co. KG, Forchheim (Kaiserstuhl)

Die Firma Binz GmbH & Co KG überzeugte die Jury mit einem Verpackungssystem, das im Vergleich zu herkömmlichen PTZ-zertifizierten Hülsenverpackungen bis zu 45 Prozent Wellpappe einspart. Das System setzt auf eine alternative Flaschenanordnung in den jeweiligen Versandkartons, das genauso sicher und daher auch PTZ-geprüft alle Wein- und Sektflaschenformen für den Versand verpacken und versenden lässt. Außer dem Aspekt der Ressourcenschonung benötigt die First-Glass® Eco Verpackung vergleichsweise weniger Lagerfläche, ist kompakter und daher einfacher im Handling. Für den Kunden entsteht vergleichsweise weniger Verpackungsmüll. Die First-Glass Eco gibt es als 3er, 6er und 12er Karton.

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Preisträger Binz GmbH & Co. KG

Beide Auszeichnungen gehen an zukunftsweisende Produktentwicklungen, die die Themen der Nachhaltigkeit aufgreifen und sowohl Winzern als auch Kunden plausible Lösungen anbieten.

Der Wettbewerb um den Preis für Nachhaltigkeit wurde 2012 zum ersten Mal auf Initiative des Rheinhessenwein e.V. zusammen mit dem Verein Ehemaliger Fachschüler Oppenheim (VEO) und dem DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück durchgeführt.

Die Jury ist besetzt mit Spezialisten aus der Forschung, dem Versuchswesen, der Lehre und der Praxis. Die Beurteilung der eingereichten Bewerbungen berücksichtigt immer Aspekte der praktischen Handhabung und schließt erste praktische Erprobung anhand von aussagekräftigen Referenzen ein.

Kontakt:

Sonja Ostermayer, Rheinhessenwein e.V.
sonja.ostermayer@rheinhessenwein.de

Simone Renth-Queins, Rheinhessenwein e.V.
simone.renth-queins@rheinhessenwein.de

Norbert Breier
norbert.breier@dlr.rlp.de