Rheinhessen Weinlexikon
Rheinhessen Weinlexikon
Eine Spezialität in Rheinhessen, schmeckt am besten zu leichten Rotweinen . Hasenfleisch, Schweinebauch, Essig, Zwiebeln, Roggenbrot, verschiedene Gewürze und Rotwein in einen Tontopf geben. Nach Fertigstellung mit Rotkraut und Kartoffelklößen servieren.
Abkürzung für Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft
Es wäre ein großes Missverständnis, das Wort »Dorscht« als mundartliche Variante des hochdeutschen Wortes Durst anzusehen. Während der Durst das profane, durch Wasserverlust im Körper verursachte Verlangen nach Wasser und anderen erfrischenden Getränken ist (denen man allenfalls noch die Schorle und den Gespritzten zurechnen kann), also nach Flüssigkeit ganz allgemein, ist »Dorscht« der sehnliche Wunsch nach einem stärkenden oder genießerisch zu verkostenden Glas Rheinhessenwein.
So nennt man zum einen den zur Süßung eines Weines verwendeten Traubenmost. Zum anderen ist dies der Traubenmost und/oder in Wein gelöste Zucker, der zugleich mit Hefe bei der Herstellung von Schaumwein zugesetzt wird. Dabei unterscheidet man die Fülldosage zur Einleitung der zweiten Gärung und die Versanddosage, die dem vergorenen Schaumwein zugesetzt wird, um ihn abzurunden und den durch die zweite Gärung bedingten Verlust an Süße wieder auszugleichen. Die Versanddosage prägt den Geschmackstyp des Schaumweines.
Ecovin wurde 1985 gegründet und ist ein Bundesverband ökologisch arbeitender Weingüter in Deutschland. (Sitz in Oppenheim) Ecovin besitzt Regionalverbände in 11 deutschen Anbaugebieten, deren 250 Mitgliedsbetriebe 1.900 Hektar Rebfläche bewirtschaften. (Stand 2014) Link zu Ecovin
Innerhalb der Weingebiete gibt es Lagen. Eine Lage bezeichnet einen geographischen Teil, zum Beispiel einen Weinberg, dessen Name und Umgrenzung erfasst und gesetzlich geschützt ist. Eine Einzellage besteht aus mehreren Katasterlagen.
Hochwertiger Dessertwein. Die Trauben müssen bei der Lese und Kelterung gefroren sein (mindestens -7° Celsius). Das aus den Beerenzellen ausgetretene Wasser friert aus, der Beerensaft wird konzentriert, dadurch Erhöhung des Mostgewichtes (ein Eiswein aus Rheinhessen muß mindestens 120° Oechsle haben). Risikoreiche Gewinnung (geringere Ausbeute, Gefahr des Verlustes, bei vorzeitigem Auftauen unerwünschter »Frostgeschmack«), daher hochbezahlte Rarität.
Das Entblättern der Trauben ist eine qualitätssteigernde Maßnahme im Weinberg. Die Trauben werden nach dem Entfernen eines Teils der Blätter besser belüftet und trocknen nach Niederschlägen schneller. Daraus folgt, dass die Trauben weniger anfällig für Krankheiten wie Botrytis sind. Andererseits steigt in heißen Sommern durch die fehlende Beschattung die Sonnenbrandgefahr für die Trauben. So empfehlen manche Fachleute eine Entblätterung nur auf der Sonne abgewandten Seite. Diese Entblätterung kann mit der Hand oder mittels Maschinen…
Trennung der Beeren der Weintraube von den Stielen, auch abbeeren genannt. Dadurch soll vermieden werden, daß der in den Rappen enthaltene Gerbstoff (Tannin) in den Wein gelangt. Wein mit zu hohem Gerbstoffgehalt schmeckt bitter.
Der Säuregehalt der Moste bestimmter Rebsorten ist in Jahrgängen mit ungünstiger Witterung (späte Traubenreife) so hoch, daß die daraus hergestellten Weine ohne Verminderung der Säure unharmonisch wären. Die Entsäuerung geschieht entweder mit kohlensaurem Kalk oder durch Abbau der Äpfelsäure auf biologischem Wege .
Unter der Ertragsregulierung versteht man alle Pflegemaßnahmen, die das Ertragsniveau beeinflussen. Möglichkeiten sind z.B. ein gemäßigter Anschnitt Entblättern, Trauben teilen oder die grüne Lese, also das Herausschneiden von weniger reifen Trauben.
Der Abfüller muss auf dem Etikett angegeben werden. Dies kann eine Kellerei oder der Erzeuger selbst sein. Im zweiten Fall ist die Angabe »Erzeugerabfüllung« erlaubt, falls der Winzer die Trauben selbst geerntet, zu Wein verarbeitet und dann abgefüllt hat.
Geschmacksangabe bei Sekt. Wahlweise »extra herb«. Restzucker zwischen 0 und 6 g/l.
Unter diesem Begriff versteht man die Summe der im Wein enthaltenen nichtflüchtigen Substanzen, nämlich Zucker, organische Säuren, Farbstoffe, Bukettstoffe und Mineralstoffe.
Geschmacksangabe bei Sekt. Wahlweise »extra dry«. Restzuckergehalt zwischen 12 und 20 g/l.
Da Mainz, neben Köln und Düsseldorf zu den Fastnachtshochburgen gehört, hat Fastnacht für Rheinhessen eine große Bedeutung. Fastnacht, auch die „fünfte Jahreszeit“ genannt, beginnt offiziell am 11.November. Zum Hohepunkt dieser Zeit kommt es eine Woche vor dem Beginn der kirchlichen Fastenzeit. Vor allem der Rosenmontagsumzug wird in Mainz groß gefeiert.
Der teilweise gegorene Traubensaft mit einem Alkoholgehalt von ca. 5-6 Volumenprozent. Der Name wird überwiegend von der Farbe (»weiß wie eine Feder«) oder von den federartigen Flöckchen im getrübten Most abgeleitet. Dieses Stadium des neuen Weines wird auch Bitzler genannt (die Grenzen sind fließend). Als Vorstufe unterscheidet man in Rheinhessen den Bremser . Während dieser noch süß ist, schmeckt der Federweißer bereits leicht säuerlich und ähnelt schon mehr dem Jungwein. Federweißer wird in nur leicht verkorkten Flaschen zur Herbstzeit…
Die Filtration ist die Trennung einer Feststoffteilchen enthaltenden Flüssigkeit in Feststoff und Flüssigkeit mittels Filter. Beim Wein müssen die Trübstoffe ( Trub ) und auch schädliche Hefe und Bakterien vor dem Abfüllen entfernt werden. Gewöhnlich wird eine von zwei Methoden für die Filtration angewendet, entweder die Schichtenfiltration oder die Membranfiltration.
Geschmack eines gealterten Weines. Wortherkunft zwar nach ahd. firni = alt, vorjährig. Der Begriff hat sich aber weiterentwickelt zu Wein mit Alterston, der mithin in der Regel schon mehrere (bei guten Weinen über 10 Jahre) alt ist und bei dem das Lagerbukett in ein Firnebukett übergegangen ist. Firne Weine sind in der Regel »hochfarbig« (nicht mehr hell und leuchtend, sondern dunkel bis goldfarben).
Nachdem der Sekt in die Flaschen abgefüllt wurde, findet die Gärung in der Flasche statt. Die Reifung dauert mindestens neun Monate. In dieser Zeit setzt sich die Hefe ab. Dann werden die Flaschen fast waagrecht in Rüttelpulte eingesetzt. Durch Rütteln und Steilerstellen der Flaschen sinkt die Hefe in den Flaschenhals. Darauf werden die Flaschenhälse in eine Kältsole eingetaucht, dabei friert der Hefepfropfen am Kronkorken ein. Nun folgt das Dégorgieren , das heißt mit der Entfernung des Kronkorkens kommt durch den Druck auch der gefrorene…