Rheinhessen Weinlexikon
Rheinhessen Weinlexikon
Die Datierung von historischen Etiketten ist häufig über die abgedruckte Jahrgangsangabe des in der Flasche enthaltenen Weins eindeutig. Fehlt eine solche Angabe muss mit Blick auf Motiv, Druckerei oder Drucktechnik eine Einschätzung getroffen werden.
Bei Wein eine der vier zulässigen Geschmacksangaben auf dem Etikett. Erforderlich ist ein Restzuckergehalt von über 9 g/l bis maximal 18 g/l Restzucker, wenn die Weinsäure höchstens 10 g/l niedriger ist als der Restzuckergehalt. Bei Sekt zeigt »halbtrocken« einen Restzuckergehalt zwischen 33 und 50 g/l an. Wahlweise ist auch das Wort »medium dry« erlaubt.
Mundartliche Bezeichnung für ein Glas Wein zu 0,2 l. Bei Stammgästen als Bestellung völlig ausreichend. Wörtlich genommen ist »ein halber Schoppen« gemeint, mithin 0,25 l. Dieses Quantum wird aber unter der Bezeichnung »en Halwe« nur in der Pfalz ausgeschenkt.
Ein »Mainzer Handkäse«. Er wird mit Essig, Öl, Zwiebeln, Pfeffer und etwas Knoblauch zubereitet (gerät besonders gut im Steinguttöpfchen, mit einem in Essig getränkten Leinenläppchen abgedeckt). Ein herber Wein schmeckt prächtig dazu. Währenddessen spielt auch keine Kammer-Musik, sondern das Doppel-S deutet bereits an, dass diese deftig, von den Zwiebeln verursacht und mehr dem Finale zugeordnet ist.
Hefen sind Pilze und gehören, wie auch Algen und Bakterien, zu den einzelligen Pflanzen und damit zu den einfachsten Mikroorganismen im Pflanzenreich. Die Umsetzung des Zuckers in Alkohol wird durch Hefen bewerkstelligt. Sie vermehren sich durch Abtrennung ausgestülpter Zellen. Die Energie dazu liefert der Zucker, der im Traubenmost als Glucose und Fructose gelöst ist. Bei hohen Temperaturen vermehren sich die Hefen schnell und bewirken eine stürmische Gärung.
Anbinden der sich abwärts neigenden Ranken der Reben am Wingertsdraht, damit sie nicht durch ihr eigenes oder das Trauben-Gewicht abbrechen, außerdem gerader wachsen und die Schädlingsbekämpfung erleichtern.
Darunter versteht man in Rheinhessen nicht nur die Jahreszeit (September, Oktober, November), sondern vor allem die Zeit der Traubenlese, die in diesen Monaten stattfindet. Wer in den Wingert hinausfährt, um die Trauben zu ernten, der »geht in den Herbst« (nicht »in die Weinlese«). Ebenso umschließt der Begriff Ertrag und Güte des Lesegutes.
Die Bezeichnung „Hochgewächs“ gilt nur beim Riesling, dieser muss die Q.b.A.- Qualitätsstufe vorweisen. Weiterhin muss das Mostgewicht des Weines mindestens 10° Oechsle über dem Richtwert für Riesling Q.b.A. liegen. Um die Bezeichnung „Hochgewächs“ zu erhalten müssen die Weine bei der amtlichen Qualitätsprüfung mindestens 3,0 statt 1,5 Punkte erhalten.
Neben den Weinfesten individuelle, an das einzelne Weingut gebundene Veranstaltung, die keinen festen Termin hat, aber nur in den Sommermonaten stattfindet. Dabei werden in Hof, Kelterhalle und sonstigen Betriebsräumen, wo Tische und Bänke aufgestellt sind, die Weine des Erzeugers mit rheinhessischen Spezialitäten, oft auch warmen Speisen, ausgeschenkt.
Ein Weg der sich durch jahrhundertlanges Nutzen in die Umgebung eingeprägt hat. Zum Beispiel durch die Nutzung mit Fuhrwerken und Vieh sowie abfließendes Regenwasser. Hohlwege finden sich ausschließlich in Böden mit einer starken Lößschicht.