Riesling. Ein Versprechen für beste Weißweine. Hier kann jeder Winzer zeigen, was er drauf hat. In Rheinhessen macht der Riesling 20% der Rebfläche aus und ist mit 5.383 Hektar die wichtigste Rebsorte. Tendenz steigend.
Der Riesling reift langsam. Um die typische Aromen zu bilden, müssen die Trauben lange am Stock bleiben. Unter den relativ kühlen Klimabedingungen am 50. Breitengrad kann der Riesling seine feinen Fruchtaromen entwickeln, in der späten Herbstsonne die Reife vollenden und seine frische Säure ausprägen. Riesling kann die Eigenarten des Bodens, auf dem er wächst, hervorragend interpretieren.Weltberühmt sind die Rieslinge vom Roten Hang zwischen Nierstein und Nackenheim – es ist der Riesling-Hotspot an der Rheinterrasse.
Worms punktet mit der renommierten Riesling-Lage Liebfrauenstift-Kirchenstück – sie steht für herausragende Weinkultur in Deutschland.
Am steilen Scharlachberg in Bingen wachsen faszinierende Rieslinge auf dem einzigen Quarzit-Vorkommen Rheinhessens. Der Wonnegau und das Hügelland haben exzellente Riesling-Standorte auf Kalkstein-Böden wie in Westhofen (Morstein, Kirchspiel), Flörsheim-Dalsheim (Hubacker), Saulheim (Hölle) oder in Appenheim (Hundertgulden), an der Grenze zur Nahe auf Porphyr in Siefersheim (Heerkretz) oder auf den Mergelböden im Selztal (Hahnheimer Knopf, Stadecker Spitzberg).
Erste Hinweise auf den Riesling in Rheinhessen sind mehr als 500 Jahre alt. Auf den 11. November 1511 ist die Erwähnung des Rieslings im Wormser Stadtteil Pfeddersheim datiert und beschreibt einen Weinberg im Pfeddersheimer St. Georgenberg (alter Lagenname „Fohndel“) – das ist der älteste in Deutschland dokumentierte Hinweis auf einen Lagen-Riesling.