Die Herkunft ist kompliziert und liegt teilweise im Dunkeln. Es besteht eine Eltern-Nachkommen-Beziehung mit der Sorte Traminer. Der zweite Elternteil ist unbekannt.
Der Ursprung der Sorte liegt an der Loire, wo sie im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wird, doch Sauvignon Blanc kam erst deutlich später nach Deutschland. Bis Mitte der 1930er-Jahre war er als Muskat-Sylvaner im Anbau. Unter den Nazis wurde der Anbau verboten – mit dem Hinweis, dass es sich um einen „Feindeswein“ handle. So blieb der Sauvignon Blanc in Deutschland auch nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit unter dem Radar.
Heute ist Sauvignon Blanc auf der rheinhessischen Weißweinbühne nicht mehr zu übersehen. Mit bereits 649 Hektar Rebfläche (2% der rheinhessischen Rebfläche) und hohen Zuwachsraten ist Sauvignon Blanc aktuell der Shootingstar in den Weinbergen der Region.
Linguistiker leiten den Namen Sauvignon vom französischen „sauvage“, auf Deutsch „wild“, ab. Dies gibt einen ersten Hinweis auf die Wein-Charakteristik. Sauvignon Blanc hat eine unverkennbare Identität aus Frische und prägnanter Säure.
Der Aromen-Cocktail aus Gras, Kräutern, Stachelbeeren, Holunder und grünen Früchten ist sehr speziell und deshalb gut wiedererkennbar. Die Oenologen führen dies auf den Gehalt an Pyrazinen zurück. Dies sind sehr potente Aromastoffe mit einer extrem niedrigen Geruchsschwelle. Sie liegt im Bereich von wenigen Milliardstel Gramm pro Liter – doch dieser Hauch von Nichts setzt dem Sauvignon Blanc einen prägnanten Stempel auf und verschafft ihm immer mehr begeisterte Fans.
Der Sauvignon Blanc mit seinem Frische-Kick passt gut zu Fischgerichten und Meeresfrüchten - von gebratenen Garnelen, über Muscheln bis zu Scampi. Aber auch zu Kalbfleisch- und zu Geflügel-Gerichten ist Sauvignon blanc eine gute Wahl. Sauvignon Blanc-Weine gehen auch wunderbar zu Gemüse und zu Pasta mit Sahnesauce.