Gedacht als repräsentatives Gegengewicht zum Dom, ragt die 80 Meter hohe Kuppel der Christuskirche architektonisch aus dem Ensemble der Kirchtürme in der Innenstadt heraus. Eng verbunden ist die Geschichte der Christuskirche mit der der Mainzer Protestanten, setzten sie doch mit dieser Kirche ein Zeichen ihres Selbstbewusstseins.
1830 erwarb die damals nur rund 1.200 Mitglieder zählende evangelische Gemeinde die Kirche St. Johannis. 100 Jahre später war bereits nahezu ein Drittel der Mainzer Bevölkerung evangelisch - über 30.000. Die Erweiterung der Stadt um die Neustadt Ende des 19. Jahrhunderts kam bei der Suche nach einer neuen Hauptkirche wie gerufen. Mit der Kaiserstraße entstand ein Prachtboulevard, in dessen Mitte die von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig entworfene Kirche den Blick noch heute unweigerlich auf sich zieht.
Kreyßig hatte den Bau im Stil der italienischen Hochrenaissance - die Kuppel erinnert an St. Peter in Rom - entworfen. Als die Christuskirche 1903 nach siebenjähriger Bauzeit eingeweiht wurde, hatte die Stadt ein neues Wahrzeichen hinzugewonnen. 1945 wurde die Christuskirche schwer beschädigt, 1952 begann der Wiederaufbau des Gotteshauses. Heute finden in der Christuskirche nicht nur Gottesdienste , sondern auch Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte statt.