Das im Ortskern gelegene Leininger Schloss besitzt eine facettenreiche Vergangenheit. Der Rohbau wurde 1708 fertiggestellt, zu einem weiteren Ausbau kam es allerdings zunächst nicht, da der damalige Eigentümer, Graf Carl Ludwig von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg, 1709 starb. Seine Frau, Gräfin Anna Sabina von Nostitz, verkaufte das Anwesen in finanzieller Not 1717 an den kurpfälzischen Geheimen Rat. In den darauffolgenden Jahren geriet das Schloss mehr und mehr in Vergessenheit, bis 70 Jahre später, 1787, erneut ein Mitglied der Leininger Familie Eigentümer wurde. Graf Wilhelm Carl zu Leiningen-Guntersblum renovierte das eindrucksvolle Gebäude und baute es zusätzlich für die Zwecke der gräflichen Familie weiter aus. 1833 ging das Schloss in den Besitz der Gemeinde Guntersblum über und wird seit 1834 offiziell als Rathaus genutzt. Seit 2014 befindet sich zusätzlich eine Verwaltungsstelle der Verbandsgemeinde Rhein-Selz im Gebäude. Außerdem wird das Kellergeschoss als Veranstaltungsfläche genutzt. Der Bereich vor dem Schloss wurde ursprünglich als ausladender Schlosspark angelegt. Im Laufe der Zeit wurde dieser Park von diversen Gebäuden zurückgedrängt, heute hält ein einzelner Brunnen die Stellung als Relikt fremder Tage.