Burgunderfreunden haben Rheinhessens Winzern eine Menge zu bieten. Während Spätburgunder, Grau- und Weißburgunder sich im Glanz der großen Bühne sonnen, gibt es auch ein paar Burgunder-Blue-Chips in der zweiten Reihe, die besondere Aufmerksamkeit verdienen.
Dazu zählt der St. Laurent, der sich als eigenständiger Rotwein der Pinot-Familie in den Weinbergen Rheinhessens mit einer Rebfläche von 246 Hektar (1 % der Rebfläche) etabliert hat.
Die Namengebung für den St. Laurent geht auf den Heiligen Laurentius zurück. Er gilt übrigens auch als der Schutzpatron der Köche. Sein Gedenktag (10. August) fällt mit der beginnenden Traubenreife des St. Laurent zusammen. In diesem Zeitfenster sind die ersten Rotfärbungen auf den St. Laurent-Beeren zu beobachten.
Eine hohe natürliche Reife der Beeren lässt im Zusammenspiel mit guten Extrakt- und Säurewerten meist besonders aromatische, kräftige und zugleich frische Rotweine entstehen. Das Aromen-Spektrum ist weit gespannt: Schwarze Johannisbeeren, Wildkirschen , Holunderbeeren oder Bitterschokolade sind die prägenden Komponenten - bei länger gelagerten Weinen wird die Verwandtschaft zum Spätburgunder schmeckbar. Die Säure ist beim St. Laurent deutlich betont, die Gerbstoffe gelten als durchweg angenehm. Der Ausbau im kleinen Holzfass setzt in vielen Fällen das Tüpfelchen auf das i dieser anspruchsvollen Rebsorte.
Der St. Laurent ist in vielen Sortimenten Spezialität und Rarität zugleich und daher oft in ausgezeichneten Qualitäten zu finden. Je nach Fruchtigkeit und Dichte passen diese interessanten Rotweine zu leichteren oder kräftigeren Gerichten bis hin zu Wild und reifem Käse.