Traubenvollernter

September 2024

Weinlese in Rheinhessen läuft auf Hochtouren

Das Herbstwetter meint es momentan gut mit den Winzerinnen und Winzern, auch wenn es bei Nässe und Kälte in den letzten 10 Tagen noch ganz anders aussah.

So wie das ganze Jahr über wechselten sich Sonne und Regen laufend ab und sorgten häufig für Feuchtigkeit in der Traubenzone. Die Beeren sind durch die vielen Niederschläge in den Sommermonaten vielerorts prall gefüllt, so dass jetzt täglich ein genaues Beobachten des Gesundheitszustands der Trauben angesagt ist, um kurzfristig und flexibel die Trauben zu lesen. Dazu kommt mit der gefährlichen Kirschessigfliege ein ungebetener Stecher und Sauger an die roten Trauben, der sich insbesondere bei unbeständig kühlem Wetter in den Weinbergen äußerst wohlfühlt. Viele Trauben tanken gerade September-Sonne für ihre weitere Reife, weshalb die Winzerinnen und Winzer die Ernte soweit es geht hinauszögern werden. Jeder Tag, den die Trauben gesund am Rebstock hängen, bringt mehr Süße in die Beeren und auch mehr Aroma.

Die frühen weißen Rebsorten wie Müller-Thurgau, Huxelrebe oder Bacchus sind zwischenzeitlich gelesen. Regent und Portugieser sind bei den Rotweinsorten bereits eingeholt.  Bei den roten Rebsorten sind jetzt die Dornfelder- und die ersten Spätburgunder-Trauben an der Reihe. Auch die ersten Grauburgunder-Trauben sind bereits gelesen, da diese einen deutlichen Reifevorsprung gegenüber den übrigen weißen Burgunder-Sorten haben.

Die Erträge differieren indes durch den Spätfrost im Mai und auch infolge der teilweise kühlen Witterung während der Traubenblüte sehr stark. Für Rheinhessen rechnet man insgesamt mit einer durchschnittlichen Erntemenge. Die ersten Betriebe werden wohl schon Ende September auf der Zielgerade der Weinlese sein, während andere im Moment noch um jedes Grad Oechsle pokern und eher zögernd lesen.