Winzerglühwein

Die Tradition des heißen Weines geht weit in die Vergangenheit zurück. Nachdem die Römer den Wein bei uns eingeführt hatten, lernten ihn auch die Germanen kennen und bereiteten daraus im Winter einen heißen mit Gewürzen und Honig gesüßten Würzwein. Glühwein war das Allheilmittel in mittelalterlichen Zeiten. Oder, ob man augenzwinkernd das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden wollte, ob es an der Mode lag, reichlich exotische Gewürze zu konsumieren: der Würzwein entwickelte sich zu einem „heißbegehrten“ Wintergetränk.

Die Kennzeichnung „Glühwein“ ist im deutschen Weingesetz geregelt. Darin lautet der Überbegriff für Weine, die „einer Aromatisierung mit Hilfe von Würzkräutern und oder Gewürzen und/oder geschmackgebenden Nahrungsmitteln unterzogen wurden“ ganz formal „aromatisiertes weinhaltiges Getränk“. Bei Verwendung der Verkehrsbezeichnung „Glühwein“ ist der Zusatz von Wasser oder Alkohol ganz konkret untersagt. Der vorhandene Alkoholgehalt der aromatisierten weinhaltigen Getränke muss aber mindestens 7% vol und darf höchstens 14,5% vol betragen.

Doch Glühwein ist nicht gleich Glühwein. Die fertigen „Christkindls-Glühweine“ mit grellbuntem Etikett oder aus dem Tetra-Pack lassen von ihrer Weinqualität her doch oft sehr zu wünschen übrig. Ein Glühwein ist eben immer nur so gut, wie der Wein aus dem er bereitet ist. Gewürze und Süße tun zwar ihr Übriges, machen aber keinen kleinen Wein zum herausragenden Glühwein. Neben dem bekannten Angebot im Lebensmittelhandel sind inzwischen auch sehr viele Weingüter mit Winzerglühwein am Markt. Diese bieten bereits fertige Glühweine an, die nur noch erhitzt werden müssen.